Alles über Brennholz

Besonders in der kälteren Jahreszeit kann ein Kamin so richtig Freude bereiten: Während es draußen regnet oder schneit, können Sie sich dank des richtigen Brennholzes vor dem gemütlichen Kaminfeuer wärmen und es sich gut gehen lassen. Allerdings gibt es bei der Wahl des richtigen Feuerholzes einiges zu beachten. Damit Sie das knisternde Feuer trotzdem ungetrübt genießen können, haben wir für Sie die wichtigsten Tipps und Informationen zum Thema Brennholz zusammengetragen.

Vorteile von Brennholz

  • Erneuerbarer Brennstoff
    Traditionelle Brennstoffe wie Erdgas und Öl sind fossile Brennstoffe und können schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Brennholz hingegen ist eine natürliche, erneuerbare Wärmequelle und schont die Umwelt. Insbesondere da beim Verbrennungsvorgang nur genauso viel CO² abgegeben wird, wie es der Baum während seines Wachstums ursprünglich aufgenommen hat.
  • Geringere Kosten
    Da Holz als Brennstoff derzeit die günstigste Heizoption ist, ist Brennholz die ideale Alternative zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas. Auch die Anschaffungskosten für einen modernen Holzofen oder Kessel amortisieren sich in der Regel innerhalb eines Jahres.
  • (Staatliche) Förderung
    Verschiedene Programme von Bund und Ländern unterstützen die Anschaffung von regenerativen Holzheizungen. So wird beispielsweise der Einbau von Pelletheizungen staatlich gefördert.
  • Wohltuende Atmosphäre Brennholz bietet eine direkte Wärmequelle. Das knisternde Feuer eines offenen Kamins sorgt für ein angenehmes Ambiente und ist wohltuend nach einem Aufenthalt in der Kälte.

Die Nachteile

  • Verschmutzung
    Ruß, Rauch und Asche sind natürliche Nebenprodukte, wenn Brennholz als Brennstoff verwendet wird. Diese müssen durch einen Kamin oder durch ein Abzugsrohr geleitet werden. Während Asche auch für die Kompostierung geeignet ist, ist es in städtischen Gebieten mit mehr Aufwand verbunden, diese Abfallprodukte umweltfreundlich zu entsorgen.
  • Erhöhter Platzbedarf
    Da das Brennholz gelagert werden muss, wird auch ein Platz im Garten oder im Keller benötigt. Je nach jährlichem Verbrauch ist es sinnvoll, das Kaminholz in ausreichender Menge zu lagern. Wenn das Kaminholz selbst bearbeitet und gespalten werden soll, wird zusätzlicher Platz und entsprechendes Werkzeug benötigt.
  • Wartungskosten
    Bei einer Holzheizung ist eine jährliche Kontrolle vom Fachmann empfehlenswert. Auch der Schornsteinfeger muss Abzugsrohre und Schornsteine häufiger kontrollieren. Dies führt zu weiteren Wartungskosten.

Raummeter, Schüttraummeter und Festmeter

Beim Kauf von Brennholz werden Sie verschiedenen Mengenangaben begegnen. Um bei der Lieferung keine unangenehme Überraschung zu erleben, finden Sie bei uns eine kurze Erläuterung sowie eine Umrechnungstabelle.

Raummeter

Ein Raummeter (rm oder Ster) entspricht 1 Kubikmeter. Dabei wird von einem Würfel mit 1 Meter Kantenlänge gestapeltem Kaminholz (einschließlich Hohlräume) ausgegangen.Der Holzanteil eines Raummeters ist davon abhängig, wie groß die Hohlräume sind, bzw. wie sorgfältig das Brennholz gestapelt wurde.

Festmeter

Ein Festmeter (fm) wird überwiegend für gröberes Stammholz verwendet. Dabei handelt es sich um 1 Kubikmeter Holz ohne Rinde und ohne Hohlraum.

Schüttraummeter

Ein Schüttraummeter (srm oder sm) entspricht 1 Kubikmeter geschüttetem Holz, welches bereits fertig gespalten und gesägt ist. Geschüttetes Brennholz weist wesentlich mehr Hohlräume auf, als gestapeltes Brennholz.

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft gibt folgende Richtwerte zur Umrechnung an:

Schüttraummeter Raummeter Festmeter
Schüttraummeter 1 0,6 bis 0,7 0,45 bis 0,5
Raummeter 1,4 bis 1,6 1 ~ 0,7
Festmeter ~ 2,0 bis 2,2 ~ 1,4 1

Beispiele:
1 Schüttraummeter ergibt ca. 0,6 bis 0,7 Raummeter
1 Raummeter ergibt ca. 0,7 Festmeter
1 Festmeter ergibt ca. 2,0 bis 2,2 Schüttraummeter

Holzsorten

Auch bei den Holzsorten selbst sollte man sich etwas auskennen: Einige Hölzer eignen sich besser für ein offenes Kaminfeuer als andere. Dazu gehören Esche und Buche, wobei letztere Holzsorte ein sehr schönes Flammenbild beim Verfeuern entwickelt. Die Birke eignet sich ebenso – sie verbreitet beim Verbrennen einen angenehmen Geruch.

Die verschiedenen Holzarten zeigen auch bei ihrem Brennverhalten Unterschiede. So brennen Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte schnell an und besitzen einen höheren Heizwert als die sich ebenfalls sehr gut als Brennholz eignenden Laubhölzer. Andererseits brennen diese Holzarten schneller ab und müssen daher öfter nachgelegt werden. Birke und Eiche verbrennen hingegen wesentlich langsamer.

Bei Nadelhölzern ist Vorsicht geboten: Sie enthalten Harz, dass beim Verbrennen spritzt. Beim Hantieren vor dem Kamin oder dem Öffnen der Kamintür sollte man folglich aufpassen – letztere kann dabei auch von innen verschmutzen, ebenso wie die Sichtfensterscheibe bei anderen Modellen. Andererseits sind Nadelhölzer als kleine Scheite sehr gut zum Anzünden geeignet.

Brennholz richtig lagern

Um möglichst effizient heizen zu können, muss das Brennholz ausreichend trocken sein. Daher sollten einige Aspekte bei der Lagerung Ihres Kaminholzes bedacht werden.

  • Schutz vor Regen und Wetter, um zusätzliche Feuchtigkeit zu vermeiden
  • Sonneneinstrahlung beschleunigt den Trocknungsvorgang, daher ist eine lichtdurchlässige Überdachung empfehlenswert
  • Ausreichende Luftzirkulation ist notwendig, damit die Feuchtigkeit aus dem Brennholz entweichen kann
  • Ein passender Untergrund wie beispielsweise eine Holzpalette oder Betonplatten sorgen dafür, dass die untere Holzschicht nicht verrottet oder unnötig Feuchtigkeit aufnimmt
  • Eine Trocknungszeit von rund 1 bis 2 Jahren ist empfehlenswert, um einen effizienten Heizwert zu gewährleisten

Brennholz kaufen

Sie haben unterschiedliche Möglichkeiten, Kaminholz zu kaufen. Wir zeigen Ihnen kurz und knapp, wo Sie fündig werden und worauf zu achten ist.

  • Brennholz aus dem Baumarkt
    Im örtlichen Baumarkt finden Sie in der Regel Kaminholz, Pellets und Briketts in ausreichender Menge. Wenn Sie Ihren Kamin nur gelegentlich nutzen, können Sie problemlos auf Brennholz aus dem Baumarkt zurückgreifen.
  • Lokale Holzhändler
    Wenn größere Mengen benötigt werden, ist es günstiger, Angebote von lokalen Holzhändlern einzuholen und das Brennholz dort zu beziehen.
  • Suche im Internet
    Auch im Internet finden sich mittlerweile unterschiedliche Plattformen und Kleinanzeigen-Portale, auf denen Sie regionale Holzhändler ausfindig machen können. Hier sollten Sie jedoch auf die häufig unterschiedlichen Mengeneinheiten achten. Um die Preise trotzdem vergleichen zu können, finden Sie bei uns eine passende Umrechnungstabelle.
  • Holz selber fällen oder spalten
    Am preiswertesten können Sie Ihr Kaminholz beziehen, indem Sie das Holz selber im Wald fällen oder größere Holzstücke selber spalten. Hierzu sollte jedoch die nötige Schutzausrüstung sowie entsprechende Fachkenntnis vorhanden sein. Weiter unten finden Sie zudem weitere Tipps und Informationen.

Selber fällen

Wer nur gelegentlich vor dem Kaminofen sitzt, der kann sein Brennholz im Baumarkt erwerben. Wenn der Kamin aber regelmäßig befeuert werden soll, lohnt es sich, selbst zu fällen und zu spalten.

Wer das möchte, kann bei privaten Waldbesitzern und Forstverwaltungen gegen ein geringes Entgelt eigenhändig seine Bäume schlagen. Voraussetzung ist allerdings der Nachweis, dass man eine Motorsägenschulung absolviert hat. Bei der Erlangung dieses auch Sägeschein genannten Brennholzführerscheins werden einem die Grundlagen der Sägenführung und des sicheren Verhaltens im Wald sowie das fachmännische Zuschneiden der Bäume beigebracht.

Der Brennholzführerschein kann bei einer der Deutschen Lehranstalten für Agrartechnik (DEULA), den regionalen Forstämtern oder bei der Feuerwehr gemacht werden. Die Schulung dauert 1-2 Tage.

Axt oder Holzspalter?

Axt

Ebenso wichtig ist das Werkzeug: Axt ist nicht gleich Axt. Eine Spaltaxt zeichnet sich dadurch aus, dass ihr Kopf sich hinter der Scheide verbreitert. Wenn die scharfe Schnittkante mit Wucht ins Holz geschlagen wird, wird das Scheit so optimal auseinandergedrückt. Damit die Spaltaxt möglichst lange zuverlässig ihren Dienst versieht, ist etwas Pflege vonnöten. Wenn sie länger nicht benutzt wird, sollte die Schneide aus Rostschutzgründen mit einem Film aus Öl versehen und bei Bedarf geschliffen werden. Ein Schneideschutz schützt vor Verletzungen.

Holzspalter

Für ältere oder untrainiertere Menschen kann das Holzhacken sehr anstrengend sein. Wenn man trotzdem sein eigenes Holz spalten möchte, empfiehlt sich hier ein maschineller Holzspalter. Die Geräte sind in diversen Preisklassen und semiprofessionellen sowie professionellen Ausführungen zu haben: Für den Eigenheimbesitzer mit Kamin ebenso wie für den Besitzer von ganzen Waldstücken. Holzspalter arbeiten mit einer Hydraulik, die das Holzscheit stehend oder liegend spaltet. Die Ausführungen für den Hausgebrauch werden zumeist von einem Elektromotor angetrieben, der mit normaler Netzspannung arbeitet. Davon sollte man sich aus Wirtschaftlichkeitsgründen vor dem Kauf vergewissern, ebenso wie über die maximal zugelassene Länge und Dicke der Scheite.

Kaminholz wird in der Regel in einer Länge von circa 30 Zentimetern geschnitten – diese Größe sollte also hineinpassen können. Auch die Zeit, die der Spalter durchschnittlich pro Scheit braucht, ist gut zu wissen – ganz besonders dann, wenn größere Mengen an Kaminholz verarbeitet werden sollen.

Die meisten Geräte benötigen im Schnitt zehn Sekunden pro Scheit. Danach dauert es allerdings weitere fünf bis zehn Sekunden, bis das Gerät den nächsten zerteilen kann. Einige sind da mit der Axt schneller – aber wenn Komfort vor Schnelligkeit gehen soll, sollte diese Geschwindigkeit in der Regel ausreichen.

Gute Holzspalter für den Hausgebrauch sind bereits für unter 300 Euro zu haben, die Preise der etwas leistungsstärkeren Vertikal-Holzspalter liegen in der Spanne zwischen 500 und 700 Euro.

Tipp: Wer hier Kosten sparen möchte, kann sich einen Holzspalter in vielen Baumärkten leihen. Die durchschnittliche Tagesmiete beträgt 40 Euro.

Tipps & Tricks

Wer Brennholz regelmäßig zum Heizen verwendet und deshalb selbst fällt, wird in den meisten Fällen die Scheite auch eigenhändig spalten. Hierbei gibt es einige Tipps und Tricks, die diese schweißtreibende Arbeit einfacher machen.

  1. Rückenschonender Reifentrick
    Ein Autoreifen mit möglichst breiter Lauffläche wird so an den Haublock genagelt, dass er ihn wie eine Manschette ummantelt. So wird verhindert, dass die gespaltenen Scheite nach dem Schlag hinunterfallen – sie können so bequem vom Hackklotz genommen werden, ohne dass sich nach jedem gespaltenen Scheit gebückt werden muss.
  2. Parallel zur Faser schlagen
    Am leichtesten lässt sich Holz spalten, wenn man parallel zur Faser schlägt, denn dort findet sich häufig schon ein kleiner Riss, der die Sache dann leichter macht – es ist der sogenannte „Hauptriss“, der im Innern durch jeden Baumstamm geht. Wenn ein Scheit besonders stark verastet oder verwachsen ist, sollte man einen oder mehrere Keile mithilfe eines Hammers so lange bearbeiten, bis er auseinanderbricht.
  3. Holz sofort spalten
    Ein weiterer Tipp ist, Holz immer möglichst kurz nach dem Schlagen zu spalten – je länger es liegt, desto mehr trocknet es aus, und umso schwieriger ist der Arbeitsschritt dann.

Autor: Timo | aktualisiert am: 14.09.21