Ratgeber zu Entkalkungsanlagen - So bekommen Sie hartes Wasser in den Griff

Was sind Entkalkungsanlagen und wie funktionieren sie?

Entkalkungsanlagen, auch Wasserenthärtungsanlagen genannt, sind Geräte, die mit Hilfe von Salz Kalk und andere Mineralien aus dem Wasser entfernen. Sie arbeiten meist nach dem Prinzip des Ionenaustausches. Dabei werden die für die Wasserhärte verantwortlichen Calcium- und Magnesiumionen durch Natrium- oder Kaliumionen ersetzt. Dadurch wird das Wasser weicher und Kalkablagerungen in Leitungen und Geräten werden verhindert.

Wie funktioniert eine Entkalkungsanlage mit Salz?

Entkalkungsanlagen mit Salz basieren auf dem Ionenaustauschverfahren, zur effektiven Reduzierung der Wasserhärte. Dabei werden die im Wasser enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen, die für die Bildung von Kalk verantwortlich sind, durch Natriumionen ersetzt.

1. Enthärtung des Wassers

• Das harte Wasser fließt durch ein Harzbett, das mit Ionenaustauscherharz gefüllt ist.
• Das Harz bindet die Calcium- und Magnesiumionen aus dem Wasser.
• Im Austausch gibt das Harz Natriumionen ab, wodurch das Wasser weicher wird.

2. Regeneration des Ionenaustauscherharzes

Nach einiger Zeit ist das Harz gesättigt und kann keine weiteren Härtebildner mehr aufnehmen. Die Regeneration erfolgt automatisch:

• Eine Salzlösung (Sole), hergestellt aus Regeneriersalz, wird durch das Harz gespült.
• Die Sole spült die gebundenen Calcium- und Magnesiumionen aus dem Harz und regeneriert die Natriumionen.
• Die abgeführte Lösung wird als Abwasser entsorgt.

3. Fortlaufender Betrieb

• Nach der Regeneration steht das Harz wieder voll funktionsfähig zur Verfügung.
• Die Entkalkungsanlage arbeitet je nach Modell automatisch und regeneriert nur bei Bedarf, was Wasser und Salz spart.

Wie funktioniert eine Entkalkungsanlage ohne Salz?

Salzfreie Entkalkungsanlagen unterscheiden sich von klassischen Enthärtungsanlagen, da sie die Wasserhärte nicht direkt reduzieren. Stattdessen verändern sie die Struktur des Kalks im Wasser, um Ablagerungen in Rohren und Geräten zu verhindern. Sie eignen sich vor allem für Haushalte mit mäßiger Wasserhärte und dem Wunsch nach geringem Wartungsaufwand an. Es kommen verschiedene Technologien zum Einsatz:

1. Magnetfeld- oder elektrische Impulse
   Mithilfe von Magnetfeldern oder elektrischen Impulsen werden die Calcium- und Magnesiumionen so beeinflusst, dass sie sich nicht mehr als Kalk absetzen können. Diese Methode ist besonders bei moderater Wasserhärte effektiv, zeigt jedoch bei sehr hartem Wasser Einschränkungen.

2. Katalytische Verfahren
   Diese Technologie nutzt spezielle Oberflächen, um Kalkkristalle in eine stabile Form umzuwandeln, die sich nicht mehr an Oberflächen ablagern können. Solche Anlagen gelten oft als wartungsfrei und umweltfreundlich.

3. Physikalische Entkalkung
   Ohne chemische Zusätze wird die Struktur der Kalkpartikel verändert. Der Kalk bleibt gelöst und lagert sich weder in Rohren noch in Haushaltsgeräten ab.

Vorteile

• Kein Nachfüllen von Salz erforderlich.
• Wartungsarme und umweltfreundliche Lösung.
• Die Mineralzusammensetzung des Wassers bleibt unverändert.

Nachteile

• Die Wasserhärte wird nicht direkt reduziert, sondern lediglich Kalkablagerungen verhindert.
• Die Effektivität kann je nach Zusammensetzung des Wassers variieren.

Vorteile einer Wasserentkalkungsanlage

1. Längere Lebensdauer der Geräte: Durch die Verringerung von Kalkablagerungen können Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Waschmaschinen und Geschirrspüler effizienter arbeiten und länger halten.
2. Verbesserte Energieeffizienz: Kalkablagerungen in Heizungsanlagen können die Energieeffizienz beeinträchtigen. Weiches Wasser hilft, Energie zu sparen.
3. Bessere Wasserqualität: Weiches Wasser fühlt sich auf der Haut angenehmer an und macht Wäsche weicher.
4. Gesamte Haushaltskosten: Langfristig können Entkalkungsanlagen durch die Vermeidung von Reparaturen und den geringeren Energieverbrauch Kosten sparen.

Welche Probleme verursacht hartes Wasser

Kalkablagerungen durch hartes Wasser sind nicht nur unschön anzusehen, sondern können auch teure Schäden verursachen.

• unschöne Flecken auf Geschirr und Armaturen
• trockene Haut und stumpfe Haare
• höherer Waschmittelverbrauch
• kann zu Energieverlusten bei manchen Haushaltsgeräten führen
• schädlich für Rohrleitungen
• Zu hartes Wasser schadet den Elektrohaushaltsgeräten und verkürzt deren Lebensdauer
• Haushaltsgeräte müssen häufig entkalkt werden
• verändert Geschmack von zum Beispiel Kaffee und Tee

Härtegrad des Wassers

Die Wasserhärte gibt in erster Linie Auskunft darüber, wie viel Kalzium und Magnesium im Leitungswasser enthalten ist. Diese beiden Mineralien sind die Hauptbestandteile von Kalk, daher spricht man auch vom Kalkgehalt des Trinkwassers. Hartes Wasser enthält sehr viel Kalziumcarbonat, so der chemische Begriff für Kalk, weiches Wasser sehr wenig. Insgesamt gibt es drei Härtegrade für Leitungswasser in Deutschland, diese werden in °dH (Grad deutscher Härte) angegeben:

Wie Härtegrad messen?

Ob bei Ihnen zu Hause hartes, mittleres oder weiches Wasser aus der Leitung strömt, können Sie über verschiedene Wege erfahren. Der einfachste Weg führt über Ihren örtlichen Wasserversorger. Sie können entweder anrufen und nachfragen, schauen auf der Website oder Ihrer Wasserrechnung nach. Alternativ können Sie den Härtegrad auch im Internet über verschiedene Verzeichnisse herauszufinden. Als dritte Möglichkeit stehen Ihnen spezielle Teststreifen zur Verfügung, die Sie in der Apotheke oder im Versandhandel erwerben können.

Wann ist eine Entkalkungsanlage sinnvoll?

Sollte der Härtegrad Ihres Wassers unter 7,3 °dH liegen, dann können Sie vom Kauf einer Wasserentkalkungsanlage absehen. Im Bereich zwischen 7,3 und 14 °dH liegt es in Ihrem Ermessen. Sollte der Härtegrad jedoch die 14 °dH übersteigen, dann ist der Kauf einer Entkalkungsanlage notwendig.

Ist hartes Wasser ungesund für uns?

Hartes Wasser also Wasser mit einem hohen Kalkgehalt ist für unseren Körper nicht gesundheitsschädlich. Kalk besteht hauptsächlich aus Kalzium und Magnesium. Magnesium schützt und entspannt unserer Muskeln, verhindert Muskelkrämpfe und ist außerdem ein natürliches Anti-Stress-Mittel. Kalzium verleiht unseren Knochen und Zähnen die nötige Stabilität, ist aber auch wichtig bei der Blutgerinnung. Es sind also zwei sehr wichtige Mineralstoffe, die für unseren Körper unverzichtbar sind. Kalkhaltiges Trinkwasser hat auch nichts mit der Verkalkung von Blutgefäßen, wie der Arterie zu tun. Wasser mit einem hohen Härtegrad kann sich allerdings negativ auf den Geschmack von Heißgetränken wie Kaffee oder Tee auswirken. In weichem Wasser kann sich das Aroma besser entfalten und punktet so mit einem besseren Geschmack. Auch auf unsere Haut und Haare hat hartes Wasser einen negativen Einfluss. Spröde und raue Haare, sowie eine trockene Haut sind die Folgen von zu hartem Wasser.

Wartung und Pflege von Entkalkungsanlagen

Die regelmäßige Wartung und Pflege Ihrer Entkalkungsanlage ist entscheidend für deren Effizienz und Langlebigkeit. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

• Regelmäßiges Nachfüllen von Salz: Die meisten Enthärtungsanlagen verwenden Salztabletten für den Ionenaustausch. Es ist wichtig, regelmäßig Salz nachzufüllen, um eine konstante Wasserqualität zu gewährleisten.
• Reinigung und Desinfektion: Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Anlage verhindert die Bildung von Bakterien und gewährleistet eine gleichbleibend hohe Wasserqualität.
• Fachgerechte Inspektion und Wartung: Regelmäßige Inspektionen durch Fachpersonal stellen sicher, dass Ihre Anlage einwandfrei funktioniert und mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden.

Installation und Inbetriebnahme

Die Installation und Inbetriebnahme eines Entkalkungsanlage ist ein entscheidender Schritt, um die Vorteile von weichem Wasser in Ihrem Haushalt oder Betrieb voll nutzen zu können. Für eine fachgerechte Installation empfiehlt es sich, einen qualifizierten Installateur oder Fachbetrieb zu beauftragen. Dieser stellt sicher, dass die Anlage korrekt an das bestehende Wassernetz angeschlossen wird und alle sicherheitstechnischen und technischen Anforderungen erfüllt sind. Bei der Inbetriebnahme wird die Anlage auf die Wasserhärte in Ihrer Region und auf Ihre speziellen Bedürfnisse eingestellt. Ein Fachmann kann Ihnen auch nützliche Tipps zur optimalen Nutzung und Wartung der Anlage geben.

Wichtige Überlegungen vor dem Kauf

Bevor Sie sich für eine Entkalkungsanlage entscheiden, sollten Sie folgende Punkte bedenken:

• Wasserhärte in Ihrem Gebiet: Die Wahl der richtigen Anlage hängt stark von der Wasserhärte in Ihrer Region ab. Lassen Sie diese vorab testen, um die richtige Anlage auszuwählen.
• Anforderungen Ihres Haushalts: Überlegen Sie, wie viel weiches Wasser Sie in Ihrem Haushalt benötigen. Das hängt von der Größe Ihres Haushalts und Ihrem Wasserverbrauch ab.
• Platzverhältnisse: Stellen Sie sicher, dass genügend Platz für die Installation der Anlage vorhanden ist.

Auswahl der richtigen Entkalkungsanlage bei UNIDOMO

Bei UNIDOMO finden Sie eine große Auswahl an hochwertigen Entkalkungsanlagen führender Hersteller wie Grünbeck, BWT, Viessmann und JUDO. Diese Anlagen sind in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich, so dass für jeden Bedarf und jedes Budget etwas dabei ist.

Was ist die beste Entkalkungsanlage für ein Einfamilienhaus? Unsere Top-Produkte

Die beste Entkalkungsanlage hängt von der Wasserhärte, Ihrem Wasserverbrauch und den gewünschten Funktionen ab. Einfamilienhäuser profitieren meist von Anlagen, die das Wasser effizient enthärten und einfach zu warten sind. Folgende Modelle können wir ohne Einschränkung empfehlen.

BWT Weichwasseranlage AQA life S – Sicherheit und Komfort auf kleinstem Raum

JUDO i-soft SAFE+ – Die intelligente Enthärtungsanlage mit Leckageschutz

Viessmann Wasserenthärtungsanlage Vitoset Aqua 19D – Effiziente Entkalkung für Ihr Zuhause

Grünbeck softliQ:SE18 – Intelligente Wasser-Entkalkungsanlage für Ein- und Zweifamilienhäuser

Was kostet eine Entkalkungsanlage für ein Einfamilienhaus?

Anschaffungskosten bei UNIDOMO

• Einstiegsmodelle (~ 1.600 €): Viessmann Vitoset Aqua 19D – Praktisch, zuverlässig, und kostengünstig.
  
• Mittelklasse (~ 2.700 €): BWT AQA life S – Effizient, kompakt und mit hohem Komfort.
• Premiumklasse (~ 2.800 €): JUDO i-soft SAFE+ – High-End-Lösung mit modernster Technologie und maximaler Sicherheit.

Zusätzliche Kosten

• Installationskosten: 300–500 €, abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und Ihrem Installateur.
• Betriebskosten (Salz & Wartung):
  - Regeneriersalz: Etwa 8–15 € pro 25 kg, Verbrauch je nach Wasserhärte und Verbrauch ca. 1–2 Säcke pro Monat.
  - Wartung: Jährlich etwa 100–200 €, inklusive Kontrolle und eventuellem Austausch von Filtern.

*Alle Preise sind inkl. ges. MwSt. und belaufen sich auf die aktuellen Preise der jeweiligen Entkalkungsanlage.

Welche Entkalkungsanlage für ein Mehrfamilienhaus? Unsere Top 3

Mehrfamilienhäuser benötigen leistungsstarke und skalierbare Systeme, die konstant große Wassermengen bewältigen können. Hier kommen meist Doppelsäulen-Systeme oder Industrieanlagen zum Einsatz, um unterbrechungsfreie Enthärtung sicherzustellen.

BWT Weichwasseranlage Perla Duplex

Grünbeck Wasserenthärtungsanlage softliQ: MD32 und MD38

Viessmann Trinkwasser-Enthärtungsanlage Vitoset Aqua 42D

Häufige Fragen (FAQ) zu Entkalkungsanlagen

Wie wirkt sich der Einsatz einer Entkalkungsanlage auf vorhandene Kalkablagerungen aus?

Eine Entkalkungsanlage kann bestehende Kalkablagerungen in Wasserleitungen und Heizkesseln reduzieren. Die Wirksamkeit hängt vom Alter der Installation und vom Grad der Verkalkung ab. In Installationen, die nicht älter als 5 Jahre sind, kann eine vollständige Entkalkung erwartet werden.

Ab welchem Grad ist Kalk in Wasser ein Problem und wie beeinflusst er den Geschmack?

Kalk wird in der Regel ab einem Härtegrad von ca. 30°fH problematisch für Hausinstallationen. Wasser mit einem harmonischen Geschmack enthält hohe Anteile an Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat und nur geringe Mengen an Natrium und Chlorid. Viel Natrium, besonders in Verbindung mit Chlorid, kann einen salzigen Geschmack verursachen​.

Was ist der Unterschied zwischen einer Enthärtungsanlage und einer Entkalkungsanlage?

Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Begriffen "Entkalkungsanlage", "Enthärtungsanlage" oder "Ionentauscher". Alle diese Begriffe beziehen sich auf ein chemisches Verfahren, bei dem Salz oder Natrium verwendet wird, um das Kalzium im Wasser zu ersetzen.

Wie viel Strom verbraucht eine Entkalkungsanlage?

Der Stromverbrauch von Entkalkungsanlagen kann nicht allgemein angegeben werden, da er von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Gerätes, der Häufigkeit der Regeneration und der Effizienz des jeweiligen Modells abhängt. Es ist wichtig, sich über den Energieverbrauch spezifischer Produkte zu informieren, um eine genaue Einschätzung zu erhalten.

Wie gut sind Entkalkungsanlagen ohne Salz?

Entkalkungsgeräte ohne Salz, die oft als physikalische Wasseraufbereitungsgeräte bezeichnet werden (z. B. Permanentmagnete oder elektrochemische Geräte), sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit umstritten. Wissenschaftliche Beweise für ihre Wirksamkeit fehlen oft, und sie erreichen in der Regel nicht die gleiche Wirkung wie herkömmliche Enthärtungsanlagen. Physikalische Geräte können daher nicht die gleichen Ergebnisse garantieren wie herkömmliche Entkalkungsanlagen auf Salzbasis.